PC friert ein – lässt sich nicht mehr starten
Ein typisches Szenario für einen Datenverlust ereignete sich bei einer Festplatte, die wir vor einigen Tagen zur Datenrettung bekamen. Der PC friert ein. Das Bild des Displays hängt sich auf und ändert sich nicht mehr. Mehrere Bootversuche bleiben erfolglos. Können wir die Daten noch retten?
Hitachi HDS721010DLE630
Der Festplattenspeicher ist eine Hitachi HDS721010DLE630. Eine interne Festplatte aus der 7K100 Serie, wie man sie in vielen älteren Desktop Computern findet. Hitachi produziert aktuell keine Festplatten mehr, die Produktlinie wurde vor Jahren von Anbieter Toshiba übernommen. Die Anwenderin führt nach dem Einfrieren erfolglos mehrere Neustartversuche durch. Sie notiert keine auffälligen Geräusche und stellt auch sonst keine Besonderheiten fest.
Die Festplatte wird ausgebaut und anschließend in einen Ersatz PC eingebaut. Doch hier kann die Anwenderin, die in der Zwischenzeit Hilfe durch ein Familienmitglied bekommen hat, ebenfalls keine Fortschritte melden. Auch dieser PC friert ein, das Ergebnis bleibt das gleiche. Der Speicher wird vom Computer erkannt, Windows zeigt Partitionen an. Diese sind aber ohne Bezeichnung.
Auch nach langer Wartezeit ist den Anwendern kein Zugriff auf die Daten möglich.
Und: Es ist leider keine aktuelle Datensicherung vorhanden.
Die Datenrettung
Die Festplatte landet kurze Zeit später in unserer Flexbox. Aufgrund der Corona Situation bevorzugen wir nach wie vor eine kontaktlose Übergabe. Damit schützen wir unser Team und unsere Kunden. Eine Mitarbeiterin nimmt die Daten auf und das Szenario. Dann gibt sie die Festplatte weiter an die Ingenieure.
Die Hitachi Desktop Festplatte wird von unseren Experten im Reinraum Labor analysiert.
Sie hält, das zeigt sich rasch, eine ganze Liste von Problemen parat.
Die Oberfläche des Datenträgers ist umfassend elektronisch und physikalisch beschädigt. Besonders ausgeprägt sind thermo- physikalische Veränderungen, die final für das Einfrieren des PC verantwortlich waren. Die möglichen Gründe für diese Defekte, die immer wieder auftreten, sind vielfältig.
Sie beginnen bei minderwertigem Ausgangsmaterial, sie können aber auch im Alterungsprozess oder der Arbeitsumgebung begründet sein.
Der Datenspeicher wird in den firmeneigenen Reinräumen ausgelesen. Der Lesezugriff ist stabil. Das Ergebnis liegt bei 80 % und ist zufriedenstellend. Die Anwenderin erhält eine Dateiliste mit allen Daten, die gerettet und aufbereitet werden konnten. Sie ist zufrieden und löst eine Bestellung aus.
Wenn der PC einfriert
Tatsächlich ist es ein ernstes Warnsignal, friert der PC plötzlich ein. Die Gründe hierfür liegen oft in einem schleichenden Defekt des Datenspeichers begründet. Das Phänomen betrifft SSD und konventionelle Festplatte gleichermaßen. Fehler dieser Art sind stets ernst zu nehmen. Es droht ein umfassender Datenverlust.